Incenives und Events: Firmen geizen nicht mit Anreizen

Titelthema punkt.RBW 04/2012

Dass mit Anreizen die Motivation von Mitarbeitern gesteigert werden kann, ist keine neue Theorie, sondern war bereits in der Antike bekannt. So sind in historischen Schriften Hinweise darauf zu finden, dass einzelne Bedienstete  neben Lob und Anerkennung regelmäßig auch Goldtaler oder seltene Gewürze erhielten. Bereits die Arbeitgeber im alten Rom setzten also ein Mittel ein, das wir in der heutigen Zeit als Incentive bezeichnen. Unter diesem Sammelbegriff, der passenderweise vom lateinischen Adjektiv „incentivus“ (= „anregend“) abstammt, werden verschiedene Arten von Motivations-Anreizen zusammengefasst. Die Bandbreite reicht dabei laut Definition von Geld- und Sachprämien über Reisen oder einen Dienstwagen bis hin zu gemeinsam veranstalteten Events. So unterschiedlich wie die Incentive-Arten können auch die damit von der Geschäftsführung oder Abteilungsleitung verfolgten Ziele sein: Die Erhöhung der emotionalen Bindung von Mitarbeitern an das Unternehmen, die Steigerung des Teamgeistes oder die Steigerung der Leistungsbereitschaft einzelner Angestellter – und damit im Idealfall einhergehend ein höherer Umsatz für das Unternehmen - das sind nur drei Beispiele von vielen. Für Arbeitgeber stellt sich somit die Frage: „Welches Incentive ist besonders wirkungsvoll, was ist zum Fenster herausgeschmissenes Geld?“ Verschiedene Studien belegen, dass der Ansatz, ausschließlich finanzielle Anreize zu bieten, überholt ist. Die Begründung liefert  Prof. Dr. Jutta Rump, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Expertin für Personalmanagement: „Eine Geldprämie ist schnell ausgegeben und spätestens zu dem Zeitpunkt auch wieder aus dem Gedächtnis des Beschenkten verschwunden. An eine tolle gemeinsame Veranstaltung denkt man hingegen deutlich länger.“

Dieser Wandel spiegelt sich auch darin wider, dass es – auch im Rheinisch-Bergischen Kreis – immer mehr Anbieter so genannter Incentive-Events, also von Veranstaltungen, die mit Kunden und/oder Mitarbeitern durchgeführt werden, gibt: In Odenthal kann man zwischen den Baumkronen balancieren, in einer alten Mühle in Rösrath zaubert ein Business-Magier und in Wermelskirchen fliegen Äxte. Der Übergang zu Teamtrainings und Coachings ist dabei oft fließend, wie die Besuche bei den auf den nächsten Seiten beispielhaft vorgestellten Veranstaltern gezeigt haben. "Der Rheinisch-Bergische Kreis ist ein idealer Ort für Teamtrainings und Incentives“, bringt es Jörg Musaeus, Geschäftsführer des Bildungshauses Kulturbeutel in Wermelskirchen-Forthausen, auf den Punkt. Die Lage im Grünen vor den Toren gleich mehrerer Großstädte sei perfekt, sagt der Sozialpädagoge und Supervisor, der seit 2001 vor allem Aktivitäten unter freiem Himmel anbietet. Sein Fachwerkhaus, in dem neben Seminarräumen auch fünf Ein- bis Dreibettzimmer zur Verfügung stehen, liegt direkt an der Großen-Dhünn-Talsperre inmitten eines landschaftlich reizvollen Natur- und Wasserschutzgebietes. Dass es bis zur Autobahn rund zehn Kilometer sind, sieht Musaeus nicht als Nachteil – ganz im Gegenteil: „Axtwerfen, Bogenschießen oder Floßbau in einem Industriegebiet direkt an einer viel befahrenen Straße käme wohl nicht wirklich gut an.“

Der RBK – ein idealer Ort für Incentives

Auch Christian Jedinat, der zusammen mit seiner Frau die Rösrather Event- und Tagungslocation Kupfersiefer Mühle betreibt, glaubt, dass gerade Großstädter für Veranstaltungen – die Jedinats bieten unter anderem „Kochen im Team“, aber auch andere Incentives an – häufig die Ruhe suchen. Nur 20 bis 30 Minuten sind es mit dem Auto in die Kölner Innenstadt – und doch sei man „fast in einer anderen Welt“. Jedinat: „Bereits wenn man den Kölner Ring hinter sich lässt und über Land zu uns kommt, kann man abschalten und den Alltagsstress hinter sich lassen. Elf Zimmer hat die denkmalgeschützte Wassermühle – ohne Fernseher und auch ohne Telefon. „Dafür kann man aus dem Dachfenster die Sterne sehen“, sagt Jedinat. „Das genießen viele Gäste.“

Dass das Bergische Land landschaftlich durchaus mit den Alpen mithalten kann, findet Stefan Hammel. Der Geschäftsführer von SportsInTeam (Bergisch Gladbach) ist regelmäßig mit Mountainbike-Gruppen im Hochgebirge oder am Gardasee unterwegs, bietet aber auch Incentives für Firmen im Rheinisch-Bergischen an: „Hier gibt es große Wälder, historische Gebäude, kleine Bäche und einige reizvolle Abfahrten“, sagt Hammel, der beispielsweise „Rund um Bensberg“ oder an der Dhünn-Talsperre (jeweils rund 40 Kilometer mit 850 Höhenmetern) unterwegs ist. Die Schwierigkeit: „Die Gruppe ist bei Incentives oft sehr heterogen“, sagt Hammel. „Es gibt meistens mindestens einen erfahrenen Biker – oft der Organisator der Veranstaltung –, aber auch viele, die zum ersten Mal auf dem Mountainbike im Gelände unterwegs sind.“ In solchen Fällen müsse die Route besonders sorgfältig geplant werden: „Es wäre ein Desaster, wenn nach der Hälfte der Strecke die ersten Teilnehmer entkräftet aufgeben würden“, sagt Hammel, der im Vorfeld intensive Gespräche führt, um solche Situationen zu vermeiden. „Ein Incentive soll allen Beteiligten Spaß machen, man kann die Teilnehmer an ihre Grenzen bringen – aber nicht darüber hinaus. Dann wäre das Ganze kontraproduktiv.“


Im Team verschwimmen Hierarchiegrenzen

Stefan Vornholt, Geschäftsführer des Hochseilgartens K1 in Odenthal, kennt die Problematik ebenfalls: „Vor allem Menschen mit Höhenangst haben vorher schon mal schlaflose Nächte, wenn sie erfahren, dass der Chef beschlossen hat, mit allen Mitarbeitern klettern zu gehen.“ Er kann aber beruhigen: „Wir haben viele Elemente in niedriger Höhe, die auch für Anfänger geeignet sind. Und wer nicht klettern möchte, kann auch einen Kaffee auf unserer Terrasse trinken und die anderen vom Boden aus anfeuern.“ Neben Kletterparcours mit unterschiedlichen Höhen und Schwierigkeitsgraden gibt es einen speziellen Teambereich, in dem es gilt, durch Kommunikation, Koordination und Zusammenarbeit die gestellten Aufgaben zu bewältigen. „In luftiger Höhe verschwimmen Hierarchiegrenzen“, sagt Vornholt. „Dann kann es auch schon mal passieren, dass die sonst eher ruhige Mitarbeiterin plötzlich den Ton angibt und der Chef von seinen Mitarbeitern Anweisungen bekommt. Das schweißt zusammen.“ Prof. Dr. Jutta Rump, die Personalmanagement an der FH Ludwigshafen lehrt, weiß, „dass sich solche Erlebnisse in den Büroalltag übertragen lassen und danach oft eine andere Gesprächskultur im Unternehmen herrscht“. Der Umgang miteinander werde häufig offener und direkter. Und: Nach einer solchen Erfahrung trauen sich die Mitarbeiter auch im Büro eher zu, an ihre Grenzen zu gehen.

„Es ist wichtig zu wissen, was der Auftraggeber, der uns bucht, erreichen will“, sagt Jörg Musaeus (Kulturbeutel). Soll es „nur“ ein spaßiger Tag werden, mit dem ein Chef seine Mitarbeiter belohnen möchte? Möchte er Fachkräfte an das Unternehmen binden? Oder hat er Probleme im Unternehmen erkannt, die gelöst werden sollen? Soll die Kommunikation im Team verbessert werden? Gibt es bei den Mitarbeitern Defizite in Sachen Verlässlichkeit? Diese Fragen müssen laut Musaeus im Vorgespräch zwingend geklärt werden, um als Veranstalter die Erwartungen des Auftraggebers erfüllen zu können. Regelmäßig schickt beispielsweise auch die Sparkasse Solingen vier Tage und Nächte lang ihre neuen Auszubildenden in das Bildungshaus. Musaeus, der selbst zehn freiberufliche Mitarbeiter beschäftigt, sagt: „Die jungen Menschen lernen, auf engem Raum miteinander klarzukommen – und sie erfahren, dass Abläufe viel besser klappen, wenn man kooperiert.“

Zusammenarbeit auf engem Raum – das trifft auch auf die Teilnehmer der Incentives zu, die Thomas Schlott anbietet. 2002 gründete der ehemalige Hoteldirektor Classic-Car-Concepts als eingetragenes Label des Oldtimer-Reiseveranstalters Classic-Car-Events, dessen Geschäftsführer er bis heute ist. Das Unternehmen verfügt über eine eigene Flotte von 35 Oldtimern der 1940er- bis 1980er-Jahre. „Oldtimer sind eine sehr emotionale Angelegenheit“, sagt Schlott. Fast jeder Kunde ab einem gewissen Alter verbinde ein besonderes Erlebnis mit einem speziellen Fahrzeug. „Der eine hat zum ersten Mal seine Frau im Opel Kapitän geküsst, der andere ist – gerade volljährig – mit dem VW Käfer über die Alpen in den ersten Italien-Urlaub gefahren.“ Besondere „Schätze“ in Schlotts Flotte sind eine rot-weiße Corvette, Baujahr 1961, und ein grüner Jaguar E-Type, Baujahr 1972, 273 Pferdestärken. Hinter dem Steuer und auf dem Beifahrersitz nehmen häufig Mitarbeiter der großen deutschen Banken und Versicherungen Platz, „was auch am nicht gerade niedrigen Preis für solch ein Incentive liegt“, wie Schlott sagt. Die Teilnahme an einer Tour sei häufig die Belohnung für gute Zahlen einzelner Verkäufer. Er glaubt: „Für viele ist das emotional viel wertvoller als eine vergleichbar hohe Geldprämie.“ Regelmäßig erhält Schlott aber auch Anfragen rheinisch-bergischer Firmen, die Gutscheine für seinen Oldtimer-Verleih erwerben möchten. „Diese werden gerne zu besonderen Dienstjubiläen oder zur Pensionierung verschenkt“, sagt Schlott. Eine „Isabella“ ist beispielsweise für 259 Euro pro Tag zu haben, ein Porsche 356C für 289 Euro.

Weniger PS stehen auf dem Hof von Dagmar Konrad. Auf Gut Breide in Rösrath coacht die Geschäftsführerin von EQ-Consulting vor allem Führungskräfte. Ihre Co-Trainer heißen Dawai, Riga und Shawnee – ein Westfale, eine Trakehner- und eine Friesenstute. „Pferde interessieren sich nicht für das Drumherum des Menschen, sie nehmen ausschließlich seine Persönlichkeit mit allen Facetten wahr“, sagt Konrad und ergänzt: „Welche berufliche Position ihr menschliches Gegenüber hat, wie reich er ist, wie viele Mitarbeiter er unter sich hat, welche Macht er hat – all das spielt keine Rolle. Pferde beurteilen einzig und allein Vertrauenswürdigkeit, Respekt, Durchsetzungsfähigkeit, Kongruenz, Zielorientierung, Beharrlichkeit, Fürsorge. Und das Feedback des Vierbeiners geht weiter als in jedem Rollenspiel zwischen Zweibeinern, wo der Rollenspielpartner häufig irgendwann innerlich einlenkt und es bei 80 Prozent Zielerreichung gut sein lässt.“ Laut der 47-Jährigen eignen sich ihre Coachings „für alle Menschen und Unternehmen, die bereit sind, sich zu verändern“.

„Lachen heißt auch, Druck abzulassen“

Dinge verändern will auch Ferdinand Linzenich, der seit 1984 als Kabarettist auf der Bühne steht und in den 1990er-Jahren mit der WDR-Sendung „Die Kleine & Linzenich Show“ die Zuschauer an den Fernsehern zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken brachte. Der Bergisch Gladbacher ist als Mitgründer und Geschäftsführer einer Fitnessstudio-Kette mit rund 120 Mitarbeitern zudem erfolgreicher Unternehmer. Außerdem arbeitet der heute 56-Jährige, der nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann BWL und Jura studierte, als Motivationscoach, Kommunikationsberater und Moderator. „Ich komme nicht aus der Garderobe, sondern aus dem Leben“, sagt Linzenich. „Wenn ich in Motivationsvorträgen über Mitarbeiterführung oder ungewöhnliche Vertriebsansätze rede, kann ich auf eigene Erfahrungen zurückgreifen – und nicht nur auf theoretisches Wissen.“ Regelmäßig schlüpft Linzenich im Auftrag von Unternehmen in die Rolle des modernen Hofnarren. „Grundlage jeder gelungenen Kommunikation ist Ehrlichkeit“, sagt der Kabarettist. „Aber nicht jeder verträgt ehrliche Worte. In Humor verpackt sieht das schon ganz anders aus. Dem Narren kann man einfach nicht böse sein. Und Lachen heißt auch, Druck abzulassen.“ Und so hält Linzenich in einem zuvor individuell recherchierten Kabarettvortrag nicht nur den Mitarbeitern den Spiegel vor, sondern spricht ihnen auch aus der Seele. Linzenich: „Berater sprechen meistens das größte Problem im Unternehmen nicht an, weil es die Person ist, die sie bezahlt – der Chef.“

Kabarett und Wirtschaft – das passt also offenbar gut zusammen. Aber was ist mit Zauberei? Christian Jedinat betreibt nicht nur die Kupfersiefer Mühle, sondern bietet mit seiner Firma BusinessMagic auch Zauberworkshops und -incentives an. „Immer mehr Manager ab der mittleren Führungsebene suchen nach einer neuen Kreativitätstechnik, um sich und den Zuhörern ihrer Vorträge neue Impulse zu geben“, berichtet Jedinat. Da trifft es sich gut, dass laut einer Umfrage 95 Prozent aller Menschen von der Zauberei fasziniert sind. „Der Wunschgedanke, mit einem Fingerschnipsen alle Probleme zu lösen, lässt Menschen hoffen“, sagt der 43-Jährige und fügt hinzu: „Sowohl die Magie als auch Unternehmen leben von Begeisterung, Kreativität und Innovationskraft.“ Er selbst hat vor rund 20 Jahren seinen sicheren Job als Zahntechniker an den Nagel gehängt und trat zunächst in Fußgängerzonen auf. „Da lernt man viel fürs Leben“, sagt Jedinat rückblickend. Die große Bühne – Jungfrauen zersägen oder Elefanten verschwinden lassen – das ist nicht Jedinats Welt. Stattdessen bringt er seinen Kursteilnehmern kleine Kunststücke bei. Ein Seil steht beispielsweise für einen Kommunikationsstrang. Plötzlich ist es zerschnitten. Es lässt sich aber wieder zusammenknoten – und mit ein wenig Magie ist auch der Knoten am Ende wieder verschwunden und das Seil intakt. „Damit können Referenten ihre Zuhörer in einem Vortrag über Kommunikation ziemlich überraschen“, sagt der Wahl- Rösrather. Wird er für ein Teamtraining gebucht, lernen die Teilnehmer – unterteilt in zwei Gruppen – die Tricks. Sie kommunizieren, helfen sich gegenseitig und führen das Erlernte im Anschluss vor ihren Kollegen auf.

Dass nicht alle Mitarbeiter begeistert sind, wenn der Vorgesetzte sie zu einem Teamtraining schickt, hat Jedinat schon häufiger erlebt. „Und was soll das jetzt?“ – Dieser Satz fällt ab und zu am Anfang des zauberhaften Tages. Der Business-Magier hat aber beobachtet: „Nach dem ersten Trick sind auch die Zweifler fasziniert und neugierig, wie das funktioniert. Und oft sind gerade diejenigen, die anfangs skeptisch waren, am Ende besonders begeistert.“ Dagmar Konrad kennt das Problem, dass gerade Führungskräfte häufig Angst haben, sich bloßzustellen und die Kontrolle zu verlieren. Im persönlichen Gespräch stellt die Diplom-Kauffrau dann mit Fallbeispielen ihr Konzept vor und überzeugt mittels Effizienzberechnungen viele Zweifler. Auch Jörg Musaeus muss manchmal im Vorfeld Überzeugungsarbeit leisten: „Gerade bei schlechtem Wetter hält sich bei einigen Teilnehmern die Vorfreude auf ein Event unter freiem Himmel in Grenzen. Wenn wir erst einmal angefangen haben, ist der Regen plötzlich vergessen.“ Musaeus führt das auch darauf zurück, dass seine Guides und er das Vergnügen vorleben – und spontan reagieren können, wenn etwas anders läuft als geplant. „Darum beschäftige ich auch keine studentischen Hilfskräfte, sondern nur ausgebildetes Personal.“ Er weiß: „Das Event an sich kann noch so toll sein, wenn der Veranstalter unfreundlich oder unmotiviert ist, bleibt immer ein fader Beigeschmack. Wenn man langfristig denkt, kann man sich so etwas als Unternehmer einfach nicht leisten: Dafür gibt es im Umkreis zu viele andere Anbieter.“

Firmen investieren – wollen aber auch Ergebnisse

Die Incentive- und Coachingbranche ist im Wachstum. „Als ich 2002 mit EQ-Consulting gestartet bin, war ich einer von deutschlandweit drei Anbietern. Inzwischen sind es um die 80 Kollegen“, sagt Dagmar Konrad. Auch die Krisenjahre und die Diskussionen um die Stabilität des Euro haben das Wachstum der Branche nicht gestoppt. „Ich gebe zu, dass ich mir schon meine Gedanken gemacht habe, als plötzlich jeder von Wirtschaftskrise geredet hat“, sagt Thomas Schlott. Es habe sich jedoch gezeigt, dass Unternehmen offenbar gerade in schwierigen Zeiten investieren, um ihre Mitarbeiter zu motivieren oder um durch Kundenincentives Umsätze zu generieren. „Unternehmen wägen Kosten und Nutzen genau ab.“ Diese Einschätzung teilt auch Ferdinand Linzenich: „Unternehmen investieren mehr denn je in Strategie- und Impulsgeber, weil der Druck immer größer wird.“ Linzenichs Terminkalender ist darum derzeit voll, obwohl das einst so lukrative Galageschäft „tot ist“. Das zeigt seiner Meinung nach, dass Firmen nicht mehr in reine Bespaßung investieren, sondern stets ein Ziel mit einer Veranstaltung verfolgen. „Die Zeiten ändern sich, darum darf man selbst nie stehen bleiben und ausruhen, sondern muss seine Angebote kontinuierlich weiterentwickeln.“ Darum bietet Linzenich neben Motivationsvorträgen und Business-Kabarett auch die Produktion von Einspielfilmen für Unternehmen an und schreibt mit Mitarbeitern Sketche oder ganze Theaterstücke. „Das klingt fast so, als würden wir jede Sau, die sich in unser Dorf verirrt, auch schlachten“, sagt Linzenich schmunzelnd. „Aber wir haben auch erfahrene Drehbuchautoren, Regisseure und Sprecher in unserem Team, darum sind wir Experten für alles, was mit Kommunikation zu tun hat. Und ein paar Säue sind halt noch unterwegs.“ Dass Unternehmen stets neue und innovative Angebote erwarten, bestätigt auch Jörg Musaeus. „Man will halt nicht zwei Jahre hintereinander mit den gleichen Mitarbeitern das Gleiche unternehmen.“ Und so werden zu den bereits existierenden Incentiveangeboten, die es im Rheinisch-Bergischen Kreis bereits gibt, in den kommenden Jahren wohl noch einige interessante Angebote hinzukommen. Dass die Unternehmer in der Region äußerst kreativ sind, zeigt die Gegenwart. Philipp Nieländer