Nichts geht mehr – Stillstand. Hurra, endlich mal wieder ein Stau. Der Blick nach vorne verheißt nichts Gutes: Stoßstange an Stoßstange so weit das Auge reicht. Im Radio läuft Lenas Satellite – das macht es nicht besser. Wenn gleich auch noch „Last Christmas“ gedudelt wird, kann ich für nichts mehr garantieren. Die Hand wandert zur Hupe. Bringt zwar nix, beruhigt aber ungemein – zumindest einen kurzen Moment lang. Langsam kommt Bewegung in die schier endlose Schlange. Im Schneckentempo geht es jetzt endlich vorwärts. Nach 30 Minuten bin ich schließlich am Ziel angekommen – auf dem Supermarkt-Parkplatz. Einkaufen kurz vor Weihnachten macht einfach Spaß. 23. Dezember 2010
Ja, ich habe es gewagt. Schließlich waren die Voraussetzungen mehr als gut. Jedenfalls dachte ich das. Um gut für dieses vielleicht letzte Abenteuer der Menschheit gerüstet zu sein, hatte ich mich ausgiebig vorbereitet – Klimadiagramme studiert und stundenlang überlegt, was ich an Ausrüstung benötige. Am Ende hatte ich alles beisammen. Und es passte sogar in eine handliche Tasche. Je näher ich meinem Ziel kam, desto mehr klopfte mein Herz. Schließlich macht man so etwas ja auch nicht jeden Tag. Und da ich mich natürlich nicht einfach so einer drohenden Gefahr ausliefere, folgte – vor Ort angekommen – eine ausgiebige Analyse der Lage, indem ich meinen großen Zeh vorsichtig ein paar Zentimeter nach unten senkte. Das Fazit: Grenzwertig, aber gerade noch akzeptabel. Also los! Die ersten Zentimeter waren völlig in Ordnung, dann wurde es immer schlimmer. Aber am Ende war ich dann aber drin. Sogar mit dem Kopf. Ob ich aber nächstes Jahr wieder vor Juni ins Freibad gehe, muss ich mir noch sehr genau überlegen. 27. Mai 2010
Noch überlege ich: Soll ich zur Weltmeisterschaft fliegen – oder lieber doch nicht? Lust hätte ich auf jeden Fall schon, zumal meine Mutter aus dem Gastgeber-Land stammt. Ich könnte das Ganze also auch noch mit einem längst fälligen Familienbesuch verbinden. Obwohl – lieber doch nicht. Denn: Wenn ich schon fahre, dann möchte ich mich auch voll und ganz auf dieses sportliche Highlight konzentrieren können. Dann muss der Besuch bei Oma einfach noch ein paar Monate warten. Dafür wird sie schon Verständnis haben, schließlich muss man Prioritäten setzen. Die Stimmung im Stadion wird bestimmt toll. Da kann man dann auch schon mal über die unzähligen Mücken hinweg sehen, die im Sommer in dieser Gegend kreisen und auf der Suche nach Opfern sind. Also – ich werde den Flug nach Finnland wohl buchen. Wieso nach Finnland, fragen Sie? Na, dort finden am 21. August doch die Weltmeisterschaften im Handy-Weitwurf statt. Was dachten Sie denn, welche WM ich meine? (10. Juni 2010 - kurz vor Beginn der Fußball-WM in Südafrika)
Es war der sprichwörtliche Kampf zwischen David und Goliath – ein wahrer Muskelprotz, der viel Getöse machte, auf der einen Seite, ein kleiner verschüchterter Jüngling auf der anderen Seite. Beide stritten sich um SIE, die schön, schillernd und wohl duftend ihre ganzen Reize ausspielte. Die Blüte der Narzisse lockte sie halt beide an. Nicht nur die dicke Hummel, die demonstrativ auf ihr saß und auch nach längerer Zeit keine Anstalten machte, das Objekt der Begierde mit einem weiteren Verehrer zu teilen. Schlechte Karten für die Biene, die zwar emsig umher kreiste, aber natürlich keine „Landegenehmigung“ erhielt. Mit einem Trick schaffte David dann aber doch noch den Sieg. Sie landete einfach auf dem Rücken der Hummel und schlug wild mit den Flügeln. Plötzlich hatte Goliath Hummeln im Hintern, verließ das Paradies und ward nicht mehr gesehen. 9. April 2010