Bastian Pastewka tummelt sich derzeit auf vielen Fernsehfeldern. Unter anderem reiste er ohne Rücksicht auf Verluste durch Japan. RTL zeigt das Ergebnis.
Köln. Comedian Bastian Pastewka ist wieder unterwegs gewesen. An diesem und am kommenden Freitag zeigt er bei RTL (jeweils 22.45 Uhr), wie es ihm im Land der aufgehenden Sonne ergangen ist. Dort machte sich der 31-jährige Bonner auf die Suche nach dem "authentischen Japan". Dafür stürzte er sich ins Tokioter Nachtleben, bestieg den Fujijama und lernte Duldsamkeit im Zenkloster.
Bastian Pastewka tummelt sich derzeit auf vielen Fernsehfeldern. Unter anderem reiste er ohne Rücksicht auf Verluste durch Japan. RTL zeigt das Ergebnis.
Köln. Comedian Bastian Pastewka ist wieder unterwegs gewesen. An diesem und am kommenden Freitag zeigt er bei RTL (jeweils 22.45 Uhr), wie es ihm im Land der aufgehenden Sonne ergangen ist. Dort machte sich der 31-jährige Bonner auf die Suche nach dem "authentischen Japan". Dafür stürzte er sich ins Tokioter Nachtleben, bestieg den Fujijama und lernte Duldsamkeit im Zenkloster.
Herr Pastewka, Sie haben mal gesagt "Es ist überall blöder als daheim!" Wieso haben Sie dennoch wieder die Koffer gepackt?
Bastian Pastewka: Ach, ich reise schon ganz gerne, aber immer zu meinen Bedingungen. Es sollte schon irgendwie so sein wie zu Hause: Auf Kabelfernsehen und fließend Wasser verzichte ich nur
ungern. Auf der anderen Seite mag ich auch keine Reiseziele, wo unzählige Touristen um die Wette am Pool liegen. Darüber hinaus bin ich ja auch noch ein Freund von Konventionen, das gebe ich ganz
offen zu. Da ist Japan wie für mich gemacht: Jeder hat seinen festen Platz, für alles gibt es eine feste Ordnung, niemand fällt aus dem Rahmen.
Welche Eindrücke von Japan sind hängengeblieben?
Bastian Pastewka: Tokio ist ein lauter Molloch, wo man am liebsten schreien möchte "Seid doch mal ruhig!" Auf der anderen Seite gibt es aber auch Zenklöster, in denen schwierige Fragen durch Meditation gelöst werden sollen. In diesem bunten Comicbilderbuch ist irgendwie alles künstlich, aber doch irgendwie authentisch. Das ist aber kein Widerspruch, wenn man versteht, dass Japan mehr ist als die Summe seiner Traditionen. Die verschiedenen Elemente gehören alle zu dieser faszinierenden Kultur.
Was unterscheidet "Pastewka in ..." von anderen Reisesendungen?
Bastian Pastewka: Ich mache keinen Korrespondentenjob, ich kenne das Land nicht schon seit Jahren in- und auswendig. Wir arbeiten auch nicht mit Archivbildern, die ich kommentiere. Die Zuschauer können miterleben, wie ich ohne Sprach- und Kulturkenntnisse ein fremdes Land Schritt für Schritt erkunde - mit allen Pannen, die dabei passieren. Vor Ort haben wir fast alle Pläne, die wir vorher in Deutschland gefasst hatten, über Bord geworfen. Die schönsten Sachen sind dann per Zufall entstanden - zum Beispiel, wie ich mir im zu niedrigen U-Bahn-Zugang den Kopf stoße. Wir haben dort etwas geschummelt, wo es notwendig war und zeigen Pures, wo es sinnvoll ist.
Bühnenprogramm mit Olli Dittrich, Gastauftritte bei der 70er- und 80er-Show, Reisecomedy, sechs neue Folgen von "Ohne Worte" ... Gibt es Pastewka bald überall?
Bastian Pastewka: Der Zuschauer hat vielleicht den Eindruck, dass es keine klare Linie gibt. Ich finde es aber interessant, immer mal wieder etwas Neues auszuprobieren, ohne vorher zu wissen, ob es auch funktioniert. Ohne Tests wäre das Leben doch langweilig.
Kämpfen Sie mit dieser Vielseitigkeit auch gegen das "Brisko Schneider"-Image aus "Wochenshow"-Zeiten an?
Bastian Pastewka: Obwohl ich in 185 "Wochenshow"-Folgen gerade 33 Mal "Sex TV" gemacht habe, verdanke ich Brisko Schneider meinen hohen Bekanntheitsgrad. Auf der Straße bin ich fast nur noch mit
diesem Namen angesprochen worden. Dennoch bin ich Brisko nicht böse. Ich habe die Figur eigentlich nur ad acta gelegt, weil sie heute keine Berechtigung mehr hat, denn die peinlichen
Original-Vorlagen der 90er-Jahre - "Peep" und die Homestrip-Videos existieren nicht mehr. Aber ich freue mich natürlich, dass die Zuschauer heute sagen: "Das ist Pastewka." Und nicht: "Das ist
der schwule Kerl aus dem Fernsehen."
Wohin geht der Comedy-Trend?
Bastian Pastewka: Ich denke, dass in Zukunft Improvisationen und Spontaneität noch stärker gefragt sein werden. Comedy darf aber nicht zur Serviceeinrichtung werden, die man sich notgedrungen
anschaut, weil auf allen anderen Kanälen gerade nichts besseres läuft. Etwas im Programm versteckt, sehen es zwar nicht so viele Leute, aber die finden es toll. Darum ist es wichtig, auf Qualität
zu setzen.
Das Interview führte Philipp Nieländer / Westdeutsche Zeitung